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Abnehmen

Die Aussage, dass Kauen gesund ist kennen viele. Aber, tun Sie es? Kauen Sie wirklich gut genug? So lange, dass jeder Bissen zu flüssigem Speisebrei geworden ist? Unser gesamtes Leben ist extrem schnell geworden. Zeit für sich zu haben ist oft ein Wunschtraum für „später“. Das hat Auswirkungen auf unseren Alltag. „Fast Food“ passt nun einmal nicht an einen schön gedeckten Tisch mit viel Zeit, sondern ist eher etwas für schnell einmal zwischendurch. Deshalb neigen viele eher zum raschen Herunterschlucken der Mahlzeiten.
Doch das hat seinen Preis. Magen- und Darmprobleme schießen wie Pilze aus dem Boden. Arzneimittel, die streng in die Hand von Ärzten gelegt waren, sind inzwischen frei verkäuflich. Viele verhindern, begleitet von nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen, dass ausreichend Magensäure gebildet wird, die zur Verdauung von tierischen Eiweißen wie Fleisch, Fisch und Wurst gebraucht wird. Die Folge ist, dass Nahrungsbestandteile mehr oder weniger unverdaut in den Dünndarm gelangen. Deswegen muss die Bauchspeicheldrüse, die ohnehin schon überlastet ist, Schwerstarbeit leisten. Zusätzlich sind jetzt die Darmbakterien, die eigentlich nur die letzten Reste verarbeiten sollten, überfordert.
Schuld an dieser Misere ist zu einem großen Teil, dass zu wenig intensiv gekaut wird. Denn wozu haben wir Zähne im Mund? Wozu gibt es die starken Kaumuskeln, die trainiert werden wollen und Speicheldrüsen, die bis zu 1,5 Liter Verdauungssäfte täglich alleine im Mund bilden? Selbstverständlich damit diese benutzt werden. Denken Sie bitte immer daran, dass Ihr Magen keine Zähne hat. Unsere Verdauung beginnt im Mund. Insbesondere die Kohlenhydrate wie Brot, Nudeln und Hülsenfrüchte, deren Verdauung im Mund beginnt, werden durch spezielle Enzyme in kleine Zuckermoleküle gespalten. Aber nur wenn man kaut, werden sie „aufgeschlossen“ und der notwendige Speichel gebildet. „Gut gekaut ist halb verdaut“, sagt schon ein altes Sprichwort.
Nehmen Sie sich also unbedingt Zeit für ausgiebiges Kauen. Wenn man richtig kaut, tritt außerdem nach einer gewissen Zeit das Sättigungsgefühl ein und verhindert, dass man mehr isst als eigentlich nötig wäre. Man könnte diesen Vorgang auch als natürliche Gewichtskontrolle bezeichnen. Wenn Sie es schaffen, einen Monat lang ihre Nahrung in Ruhe und mit ausgiebigem Kauen zu sich zu nehmen, sind Sie zwei bis drei Kilo leichter. Was heißt nun eigentlich richtig zu kauen? Ganz einfach: jeden Bissen solange im Mund zermahlen bis der Speisebrei flüssig geworden ist.
Aber diese Vorteile sind bei weitem noch nicht alles. Wer viel kaut, kann beispielsweise die Gedächtnisleistung bis zu 20 Prozent verbessern, da die Hirndurchblutung gefördert wird. Viel Kauen kann außerdem noch Stress abbauen, die Muskeln im Kopfbereich entspannen und die Konzentrationsfähigkeit steigern. Und diejenigen, die zu Ohrenentzündungen neigen, haben jetzt ein einfaches Präventionsmittel in der Hand: Durch Kaubewegungen öffnet sich die Eustachische Röhre, das Ohr wird entlüftet und bleibt trocken. Bakterien haben keine Chance mehr, sich anzusiedeln.
Ein Lob also auch auf den guten alten Kaugummi, dessen Vor- oder Nachteile viele nicht einschätzen können. Da wir heutzutage viel zu wenig festere Nahrung kauen, kann er das „Trainingsdefizit“ ausgleichen helfen. Bitte benutzen Sie aber Bio-Kaugummi, damit die gesunden Vorteile gesteigerter Kaubewegung nicht durch künstliche Süß-, Farb- oder Geschmackstoffe torpediert werden.