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Gelbwurz

In den asiatischen Ländern weiß man heute noch mehr als bei uns, dass Gewürze neben der Geschmackskomponente gleichzeitig Heileigenschaften haben. Schon Hippokrates, auf den alle Ärzte ihren Eid ablegen, fasste dieses Wissen in seinem grundlegenden Lehrsatz so zusammen: „Lass Deine Nahrung Deine Medizin und Deine Medizin Deine Nahrung sein“. Ich bin überzeugt davon, dass das Wissen was unserer Gesundheit gut tut im Menschen dadurch angelegt ist, dass Stoffe, die der Körper benötigt, uns besser schmecken als andere. Aber Vorsicht: Das gilt nur für natürliche, nicht veränderte Nahrung an die wir genetisch angepasst sind. Nicht beispielsweise für industriell veränderte.
Die Wurzelknolle Curcuma, bei uns besser als Gelbwurz bekannt, gehört zu den Top Ten in Sachen Gesundheit. Sie stammt aus der Familie der Ingwergewürze und ist in Südost-Asien, Vietnam, Süd-Indien und Java heimisch. Der Grund für den Namen Gelbwurz liegt an der intensiven satt gelben Farbe der Knolle. In unserer Küche findet sie zunehmend Verwendung aufgrund ihres ganz eigenen scharfen Geschmacks, der in Curry zu finden ist, aber auch in der Worcestersoße. In der indischen Naturheillehre Ayurveda spricht man davon, dass dieses gelbe Gewürz, das Verdauungsfeuer anregt. Deshalb setzt man es bei allen Verdauungsbeschwerden ein, egal ob Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall. Es fördert auch die Fettverdauung, in dem der Gallenfluss aktiviert wird. Dies ist besonders nach einem üppigen Essen hilfreich. Die Gallenflüssigkeit verwandelt die Fette nicht nur in besser verdaubare kleinste Kügelchen, sondern bewirkt auch, dass Schadstoffe und Umweltgifte besser aus der Leber in den Darm zur Ausscheidung eintreten. Nimmt man noch Heilherde oder Kohlepulver ein, die diese Gifte im Darm binden wird verhindert, dass sie durch „Rückvergiftung“ noch einmal in die Leber gelangen, sondern über den Darm ausgeschieden werden.
Nur Menschen mit Gallensteinen sollten sich langsam an den Gebrauch dieses Gewürzes herantasten, da bei ungewohntem intensivem Gebrauch eventuell eine Gallenkolik ausgelöst werden kann. Bei Diabetikern, egal ob insulinpflichtig oder nicht, senkt es bei regelmäßiger Einnahme den Blutzuckerspiegel und reduziert dadurch die Spätfolgen. Zum Schutz unserer Blutgefäße ist Curcuma in Indien schon lange bekannt. Sie scheint der gefährlichen, entzündungsfördernden Fettsäure Arachidonsäure, die nur in tierischen Lebensmitteln, hauptsächlich in Fleisch und Wurst vorkommt, Paroli zu bieten, indem sie verhindert, dass an den Gefäßwänden Entzündungen entstehen. Auch in der Vorbeugung und Therapie von Krebs wird sie von offiziellen Krebsgesellschaften empfohlen. Der Hauptwirkbestanteil, der sich bei allen Krebsarten positiv auswirken könnte, scheint der sekundäre Pflanzenstoff Curcumin zu sein.
Wie viel von diesem gelben Gewürz benötigt der Mensch, um seine positiven Eigenschaften zu spüren? Ein Inder beispielsweise verzehrt 1,5 – 2 Gramm täglich. Diese Dosis sind wir normalerweise nicht gewohnt. Interessanterweise erfreut sich aber die asiatische indische Küche bei vielen steigender Beliebtheit. Dies könnte bedeuten, dass die Liebhaber dieser Küche gemäß dem hippokratischen Lehrsatz intuitiv die gesundheitsfördernde Wirkung spüren.